MTV "Fichte" Winsen (Aller) -Schachabteilung

Schach-Bezirksoberliga SG Allertal I - Breloher SC I
Breloh zum Lieblingsgegner ernannt

Nachdem die SG Allertal am 6.Spieltag der Bezirksoberliga vor 3 Wochen, im Derby gegen Caissa Schwarmstedt, eine schmerzliche 3,5-4,5 Niederlage hinnehmen musste (leider fand sich kein Winser bereit, über dieses traumatische Ereignis zu berichten), sah man sich vor dem 7. Spieltag (mit 2 mageren Punkten) nicht nur am Tabellenende, sondern auch noch ohne Hoffnung. Die sonntägliche Reise zum Nachbarn Breloh (Munster, tummelt sich schachlich im gefestigten Mittelfeld der Bezirksoberliga) wurde deshalb nicht nur mit einer gewissen Laxheit (10 Minuten Verspätung bei der Anreise), sondern auch mit einer gehörigen Portion Galgenhumor angetreten, nach dem Motto: Wenn wir das hier schon vergeigen, dann wollen wir wenigstens zum Fußball wieder zu Hause sein...).

Tatsächlich wurde es ein relativ kurzer Arbeitstag für die Winser, denn nicht eine Partie ging über die erste Zeitkontrolle nach 4 Stunden hinaus. Besonders eilig hatte es Bernd Bielstein an Brett 5. Nach nur 90 Minuten (normalerweise der Zeitpunkt, an dem der Schachspieler die Jacke ablegt) hatte er dem Gegner eine unbeaufsichtigte Figur entwendet und drohte mit Schlimmeren. Das wollte sich sein Gegner dann nicht mehr zeigen lassen - 1-0.


Während an fast allen Brettern noch gedacht wird, steht an Brett 5 nur noch die Kaffeetasse.

Am Nachbarbrett verbrachte Dr. Reiner Jahns inzwischen die meiste Zeit des Vormittags mit Warten, weil sein Gegner Unmengen an Bedenkzeit investierte, um sich am Ende dann doch praktisch selbst zu erlegen. So konnten sich beide ebenfalls über einen zeitigen Feierabend freuen, aber jetzt stand es 2-0. Eine solche Führung für Allertal hätten wohl selbst die größten Optimisten nicht zu hoffen gewagt.

Weiter ging es mit zwei etwas seltsamen Remisen: Ingo Vogler an Brett 8 gab in "leicht bedenklicher Stellung" ein Remisangebot ab und freute sich später, dass sein Gegner annahm. Jörg Winter zeigte sich an Brett 3 ebenfalls mit der Punkteteilung einverstanden, ärgerte sich aber zu Hause. Dort erklärte der Kollege Computer ihm nämlich, dass er gar nicht so schlecht, jedenfalls besser als sein Gegner gestanden hatte. Nur ist leider der Gebrauch eines Computers während der Partie strengstens verboten (3-1).

Langsam nahm die Überraschung Gestalt an. Slavko Krneta streute an Brett 4 noch ein Remis ein, an dem es nichts zu rütteln gab (3,5-1,5), und danach wurde unserem Beauftragten für besondere Angelegenheiten (Berthold Mitzko) mitgeteilt, dass nur noch ein halber Punkt fehlte, um das Mannschaftsremis abzusichern. Eine dankbare Aufgabe für Mitzko - 4-2!

Für den Rest waren die Falk-Brothers zuständig. Kristoffer lieferte wie gewohnt ein taktisches Gemetzel ab, das man als Zuschauer nur ertragen konnte, weil man nie wusste, was eigentlich vor sich ging. Als dann aber bei seinem Gegner vor dem 40. Zug die Zeit ablief, wussten alle, dass Kristoffer gewonnen hatte (5-2). Sein Bruder Tobias, wie immer in Zeitnot, sorgte mit seinem Remis schließlich für das amtliche Endergebnis von 5,5-2,5 für die SG Allertal.

Damit hatten wir eine Situation, wie sie seit Kreisligazeiten noch nicht wieder vorgekommen war: Kein Winser Spieler hatte seine Partie verloren! Oder anders herum, bei der bekannten Spielstärke der Breloher fast noch erstaunlicher: Nicht ein Breloher hatte eine Partie gewinnen können! Wahrlich - das ist lange nicht mehr vorgekommen! Ab sofort ist damit der SC Breloh unser Lieblingsgegner...

Was dieser Sieg wert ist, wird sich erst noch zeigen. Die beiden letzten Spieltage müssen ebenfalls von Erfolg gekrönt sein, um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Am 18. März empfangen wir in der Mensa der Hauptschule die ebenfalls abstiegsgefährdete Mannschaft aus Lüneburg. Natürlich hoffen wir wie immer auf viele Schlachtenbummler, die uns im Abstiegskampf unterstützen.

Text und Bild: Bernd Bielstein und Dr. Reiner Jahns




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